Gott verwandelt versteinerte Herzen

Im medizinischen Sinn sind es angeborene Herzfehler, eine ungesunde Lebensweise, Rauchen, Stress oder zu wenig Bewegung, die zu Herzproblemen führen. Doch nicht nur Verkalkungen, sondern auch seelische Schmerzen und Belastungen können zu „versteinerten Herzen“ führen. Dazu, dass sich Herzen im übertragenen Sinn verschließen, dass Menschen verbittert werden. Dass sie Liebe und Freundlichkeit nicht mehr fühlen können, nichts und niemanden mehr an ihr Herz ranlassen können oder wollen. Dass das Leben keine Freude mehr macht. Das kann soweit gehen, dass Betroffene Hass empfinden – gegen andere oder auch sich selbst. Sie sind hartherzig, ihre Herzen hart wie Stein.

Die Ursachen für diese Art von Herzproblemen sind vielfältig. Globale Entwicklungen, wie der Ukraine-Krieg, die Belastungen durch die Pandemie oder die Klimakatastrophe. Eine Krankheit, ein Unfall, der Menschen aus ihrem bisherigen Leben reißt. Oft sind es Streit, Verletzungen und erlebte Ungerechtigkeiten. In Familien, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz und auch in Kirchengemeinden. Und manchmal sind es auch die eigenen Versäumnisse und begangene Fehler, die einem schwer auf dem Herzen liegen. Für manche Menschen ist dann eine professionelle, therapeutische Hilfe der richtige Weg. Auch im kirchlichen Umfeld können Betroffene seelsorgliche Hilfe finden – hier finden Sie dazu weiterführende Anregungen.

Ein fleischernes Herz, das Freude fühlen kann, aber auch Schmerz

Und auch Gott macht deutlich, das muss nicht so bleiben. Auch er bietet eine „Therapie“, eine Möglichkeit zur Veränderung an: In der Bibel gibt Gott in Hesekiel 36,26 das Versprechen, dass Gott das versteinerte Herz wegnehmen und den Menschen ein lebendiges Herz schenken will.

Gott will uns ein fleischernes Herz geben, eines das höher schlagen kann für eigene Herzensanliegen. Das Freude fühlen kann, aber auch Schmerz. Eines, dass sich aufregen kann, wenn es Unrecht erlebt. Und eines, das mitfühlen kann mit anderen.

Sich an Gott zu wenden, sich ihm anzuvertrauen, ihm das versteinerte Herz und alles, was darin verschlossen ist, hinzuhalten, kann helfen, das Herz wieder neu zu öffnen. Viele Menschen haben erlebt, wie Veränderung möglich wurde, wenn sie ihre Trauer, ihre Verbitterung, ihre Schuld, ihre Wut oder ihren Hass Gott hingehalten und um sein Wirken gebeten haben. Es ist nicht immer leicht, sich einzugestehen, dass das Herz voll von all diesen Emotionen ist. Dafür braucht es Mut und Ehrlichkeit. Was hilft, ist die Gewissheit: Wir können zu Gott kommen, ohne Angst vor Verurteilung haben zu müssen. Gottes Liebe zu den Menschen ist unendlich, sodass wir alles vor ihn legen können, was uns bewegt. Ja, Gott möchte unsere Herzen verändern und uns auf das hinweisen, was unsere Herzen versteinert. Aber nicht, weil er uns damit schwächen, sondern weil er uns in Liebe davon befreien will.

Er oder sie muss die Veränderung wollen

Der Geist Gottes kann Herzen erneuern. Er wirkt gerade da, wo wir uns eingestehen, dass wir es selbst nicht schaffen, sondern von seinem Wirken abhängig sind. Er ermutigt uns zum Neubeginn mit einem neuen Herzen, das lebendig, warm und empfindsam ist.

Damit Schmerz und Verbitterung an Raum und Bedeutung verlieren, und stattdessen positive Gefühle wie Freude, Liebe und Vergebung wieder Raum finden. Damit Liebe wieder möglich wird – zu sich selbst, zu anderen und auch zu Gott.

Es gibt also verschiedene Ursachen, die zu einem versteinerten Herzen führen. Und es gibt verschiedene Ansätze, was man dagegen tun kann. Therapie, Seelsorge oder eben auch die Hinwendung zu Gott, der uns ein neues Herz schenken möchte. Wichtig bei all dem ist, egal welche Art der Therapie oder Heilung ein Mensch für sich wählt: Die Initiative muss von ihm oder von ihr ausgehen. Er oder sie muss die Veränderung wollen. Gott kommt dann hinein in das offene Herz, lässt sich finden, wenn Menschen ihn mit ganzem Herzen suchen.